Das erste und prägendste Erlebnis für mein späteres verkehr(tes Un-)Bewußtsein hatte ich 1988. Zu viert fuhr ich mit Freunden von Hamburg aus zum Campingurlaub an die Atlantikküste Spaniens. Selten habe ich auf einer so langen Fahrt (> 2.000 km je Richtung) so viel Spaß gehabt, und das lag mit Sicherheit nicht nur an meinen Freunden.
Während meines Studiums entschloß ich mich 1991, für ein 5-monatiges Praktikum nach Barcelona zu gehen (09/91 - 02/92). Abgesehen von den klassischen Fragen zu Unterkunft und Unterhalt hatte ich aber auch das Transportproblem all meiner Dinge zu lösen. Was lag näher, als eine im Unterhalt denkbar günstige, zuverlässige und dazu noch für die sonnigen Breiten Europas bestens gerüstete Ente zu kaufen (Cabrio-Feeling!).
Quer durch Deutschland und die Schweiz nach Barcelona, auf vielen Touren vor Ort und abschließend 14 Tage kreuz und Quer durch Mittel- und Nordspanien hat mich dieses französische Phänomen auf mehr als 15.000 km nie im Stich gelassen.
Nach einigen Jahren abschweifenden Lebens und zwangsläufig negativer Erfahrungen (Ford Fiasko, und er trägt diesen Namen doch zu recht...) fahre ich seit 1999 wieder Ente und habe es bisher nicht bereut. Sicher, es gibt ständig was zu tun, um mit der leidigen Korrosion zumindest schritthalten zu können. Aber der Fahrspaß, die einfache und zuverlässige Technik und die Möglichkeit, vieles selbst zu reparieren, machen diese Aufwände mehr als wett.
Schließlich ist der 2CV nicht einfach nur ein Auto, sondern eine Weltanschauung!
Übrigens: auch dieses Exemplar hat mich bereits sicher bis ans "Ende der Welt" (Cap Finisterre) und zurück gebracht.

Neu- oder Wiedereinsteiger seien allerdings gewarnt: noch lebensfähige Exemplare der Gattung 2CV sind inzwischen sehr gefragt. Bei Angeboten oder gar "Schnäppchen" unter 2.000 EUR sollten alle, die nicht gerade über eine eigene Werkstatt mit dem zugehörigen Equipment (Schweißgerät!!! und Hebebühne) verfügen, lieber die Finger lassen. Bei den meisten noch fahrenden Alltags-2CV ist der tragende Rahmen äußerst marode oder sogar (mehrfach) geflickt. Wirklich flicken kann man diesen jedoch kaum, da im wahrsten Sinne des Wortes seine Stärken im Verborgenen liegen.

Also: legt lieber etwas mehr Geld an (ab ca. 2.250 - 2.500 EUR), dafür bekommt Ihr dann in der Regel vernünftige Substanz, ggfs. sogar bereits mit einem neuen Chassis, an dem Ihr dann mit ein wenig Sogfalt und Achtung noch lange Eure Freude haben könnt.